Botanisch-klimatologische Transferfunktion zur Rekonstruktion des Paläoklimas
Die Klimaindikatorarten-Methode basiert auf Beobachtungen der aktuellen Geobotanik, wonach rezente Verbreitungsareale bzw. Arealgrenzen ausgewählter Pflanzenarten von bestimmten Klimaparametern abhängig sein können. Diese Zusammenhänge werden auf die Vergangenheit mittels Nachweise fossiler Pollen und pflanzlicher Großreste übertragen. Klassische Verfahren werden inzwischen wesentlich durch rechnergestützte statistische Methoden modifiziert und erweitert.
Die pdf-Methode (pdf – probability density function) verwendet für die Rekonstruktion bedingte Wahrscheinlichkeits-Dichtefunktionen, wobei eine hochauflösende globale Klimatologie mit Verbreitungsarealen der Pflanzenarten verknüpft wird. Der statistische Ansatz liefert durch die Kombination (Multiplikation) der pdfs mehrerer Arten, die gemeinsam in einer fossilen Pollen- und/oder Makrorestprobe vorkommen, das wahrscheinlichste Klima.
Literatur:
https://doi.org/10.1007/s00382-007-0299-9
https://doi.org/10.1016/j.quascirev.2007.10.004
https://doi.org/10.1006/qres.2002.2380
https://doi.org/10.1111/j.1502-3885.2009.00096.x
https://doi.org/10.1016/j.quascirev.2019.04.033
https://doi.org/10.1007/s00334-006-0046-x