12. November 2024

Das Goldfuß-Museum im P26 Fossilien dürfen im neuen "Haus des Wissens und der Forschung" der Uni Bonn nicht fehlen!

Das „P26“ in der Bonner Innenstadt (Poststraße 26) ist das neue Wissens- und Forschungszentrum der Universität Bonn. Es vereint das Ägyptische Museum, das Paul-Clemen-Museum, das Global Heritage Lab, das sich kritisch mit Kulturerbe und Geschichte auseinandersetzt, und wechselnde wissenschaftliche Ausstellungen.

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Bild 1 - Das Team des Goldfuß-Museums vor dem Schaufenster mit den Moa-Fossilien. Von links nach rechts: Bettina Krumbiegel, Alina Winkler, Teresa Franke, Fabian Martin, Dr. Georg Heumann © Bettina Krumbiegel
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In Wechselausstellungen und öffentlichen Bereichen können Besuchende verschiedene Epochen und Themen entdecken, darunter Kunst, Kultur und Provenienzforschung. P26 bietet zudem einen Infopunkt und lädt die Öffentlichkeit zu einem interaktiven und modernen Wissens- und Kulturaustausch ein.

Das Goldfuß-Museum stellt für die aktuelle Sonderausstellung einige spannende Fossilien aus, die nun dort zu sehen sind. Im Erdgeschoss sind neben der fossilen Seelilie Cupressocrinites crassus drei weitere Objekte aus der Sammlung zu sehen. Im Global Heritage Lab auf der ersten Etage steht ein besonders wertvolles Exponat: unser „Goldfuß-Goldschatz“, der Scaphognathus. Weiter unten folgen Bilder der Eröffnungsfeier am 23.10.2024.

Im Schaufenster des P26 wird der Oberschenkelknochen eines unserer Moa-Skelette ausgestellt - ein flugunfähiger Vogel aus Neuseeland, der bis zu 3,6 Meter groß wurde und möglicherweise im 15. Jahrhundert durch menschliche Jagd und Habitatverlust ausstarb. Die kompletten Skelette in der Sammlung des Goldfuß-Museums wurden von Julius von Haast aneinen Bonner Kollegen Franz Troschel aus Neuseeland nach Bonn geschickt. Da die Maori das Aussehen des Moa nicht überleiferen, kann zu seinem Aussehen nur spekuliert werden. Eine wissenschaftliche Rekonstruktion des Goldfuß-Museums ist neben dem Knochen ausgestellt.

In der Nähe des Eingangs sind weitere Fossilien zu finden, darunter fossile Früchte der Gattungen Pinus (Kiefer) und Carya (Hickory) aus dem Tagebau Hambach. Dieser ist geologisch und paläontologisch bedeutend, da sich dort mächtige Braunkohle-Schichten befinden, die vor etwa 23 bis 5 Millionen Jahren im Tertiär entstanden. Die Sedimente enthalten zahlreiche Fossilien, darunter Überreste von Pflanzen und Tieren, die Einblicke in das damalige Klima und die Umweltbedingungen bieten. Während Kiefern heute noch in Europa verbreitet sind, ist die Hickory zu Beginn des Pleistozäns in Europa ausgestorben und aktuell nur noch in Nordamerika und Ostasien heimisch.

Da geowissenschaftliche Forschung und paläontologische Sammlungen ohne Grabungen undenkbar wären, präsentiert das Goldfuß-Museum einen besonders spektakulären Fund, der im Gelände entdeckt wurde: ein winziger Backenzahn eines Säugetiervorfahrens. Seit 20 Jahren wird in der unterkreidezeitlichen Fundstelle Balve im Sauerland gegraben. Bekannt ist sie vor allem für ihre Dinosaurierfunde, doch auch Funde winziger Säugetierzähne sorgen regelmäßig für Aufsehen. Dass die Entwicklung von Dinosauriern und Säugetieren mehr oder weniger parallel begann, ist den meisten Menschen wahrscheinlich nicht bewußt. Doch der Fund dieses Backenzahns aus dem linken Unterkiefer belegt eine vorher unbekannte Art aus der Säugetiergruppe der Tribosphenida, die wohl bereits vor 125 Millionen Jahren im heutigen Westfalen lebten. Solche Schätze werden jedoch nur durch das Durchsuchen von Tonnen Sedimenten gefunden, um mehr über die Entwicklung des Lebens in dieser Zeit zu erfahren.

Die Ausstellung im Erdgeschoss kann montags bis freitags von 10.00 bis 18.00 Uhr besucht werden. Der Eintritt ist frei. Gruppenführungen können auf Anfrage gebucht werden. Für Schulen werden spezielle Führungen und Workshops angeboten.

Die beiden Museen in P26 haben ab dem 23. Oktober mittwochs bis freitags geöffnet von 14 bis 18 Uhr. Der Infopunkt in P26 ist ab dem 23. Oktober 2024 montags bis freitags von 10 bis 18 Uhr erreichbar. Der frühere Infopunkt im Hauptgebäude ist wegen Baumaßnahmen geschlossen.

Weitere Informationen sowie anstehende Veranstaltungen finden Sie hier (https://www.uni-bonn.de/de/universitaet/unileben/p26).

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Bild 2 - Unsere Seelilie Cupressocrinites crassus, die für unser Goldfuß-Logo als Vorbild diente. © Bettina Krumbiegel
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Bild 3 - ...und das zugehörige Schild. © Bettina Krumbiegel
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Bild 4 - Der Oberschenkelknochen eines unserer Moa-Fossilien aus Neuseeland. © Bettina Krumbiegel
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Bild 5 - Der Backenzahn eines Tribospheniden aus der Kreide-Zeit, der noch viel kleiner als eine 1-Cent-Münze ist. © Bettina Krumbiegel
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Bild 6 - Unsere Doktorandin Teresa Franke beschäftigt sich wissenschaftlich u. a. mit Seelilien aus dem Rheinischen Schiefergebirge und freut sich deshalb besonders, dass die Goldfuß-Seelilie ausgestellt wird. © Bettina Krumbiegel
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Bild 7 - Moas könnten möglicherweise so ausgesehen haben wie in dieser Lebendrekonstruktion. © Bettina Krumbiegel
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Bild 8 - Die fossilen (vorne) Früchte ähneln den heutigen Vertretern der Gattungen Pinus (Kiefern) und Carya (Hickory) stark, obwohl sie über 20 Millionen Jahre trennen. Die rezenten Vergleichsstücke stammen aus dem Botanischen Garten der Uni Bonn in Poppelsdorf. © Bettina Krumbiegel
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Bild 9 - Unser Sammlungsverwalter, Dr. Georg Heumann, ist selber Paläobotaniker: bei Führungen erklärt er gerne, was es mit den Früchten auf sich hat. © Bettina Krumbiegel
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Bild 10 - Bild 10: Unseren Scaphognathus findet ihr gleich im Eingang des Global Heritage Lab. © Bettina Krumbiegel
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Bild 11 - Das Goldfuß-Team ist auch in den Genuss der anderen Ausstellungsobjekte und Museen gekommen. Unser Fazit: eine spannende Collage an Objekten verschiedenster Bereiche und Hintergründe und ein Besuch zahlt sich defintiv aus... © Bettina Krumbiegel
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Bild 12 - ...Wir freuen uns auf euren Besuch im P26! © Bettina Krumbiegel
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Bild 13 - Das P26 ist in der Poststraße 26 der Bonner Innenstadt © VLannert/Uni Bonn
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